Brief vom 3. April 1831

Von: Pückler-Muskau, Lucie von (1776–1854)
An: Carolath-Beuthen, Adelheid von (1797–1849)
Ort: Berlin
Datum: 3. April 1831
Umfang: 1 Br. 2 Bl.
Standort: Pückler-Archiv Branitz, Kasten 6, Mappe 59
Signatur: NPCH.ACLP31.009

Beschreibung

Der politische Himmel hat sich in den letzten drei Tagen wieder so umzogen, - daß fast Niemand mehr daran zweiflen kann, daß sich das schwere Gewitter auf unsre Häubter auch, und dies durch den Beginn des Krieges darauf entladet! Mann behaubtet daß Casimir Bernier schön declarirt hat, Bologna, National Ehre Frankreich, König gab ordre zur Mobilmachung, Doch nicht allein gegen Frankreich zieht man aus. Den Feind im Rücken Polen will man erst besiegt haben. Wenigstens ist dies hier allgemeine Sprache: und somit würde das Feuer von zwei verschiedenen Punkten ausgehn., hoffte auf Frieden, seit gestern liegt der Gedanke des Krieges wie eine schwere Last auf [ihrer] meiner Brust, befürchtet das Pückler plötzlich von Muskau abgerufen würde, und irgendeiner Bestimmung folgen müsste: kann deshalb nicht länger in Berlin bleiben und auch nicht Carolath kommen, wenn sich die Farben der Politik in diesen Tagen noch ändern geht sie über Krossen nach Carolath.