Brief vom 19. Februar 1832

Von: Pückler-Muskau, Lucie von (1776–1854)
An: Carolath-Beuthen, Adelheid von (1797–1849)
Ort: Berlin
Datum: 19. Februar 1832
Umfang: 1 Br. 2 Bl.
Standort: Pückler-Archiv Branitz, Kasten 6, Mappe 60
Signatur: NPCH.ACLP32.003

Beschreibung

Mit der Schreiblaune und Schreibthätigkeit aber steht es schlecht, das liebe Briefchen Adelheids, das sie von Herrn Muschwitz bekam, will sie aber beantworten; vermisst Adelheid und die Enkel: In deiner Mutterliebe finde den Spiegel aller meiner Empfindungen, die, ich ohne Klage, aber auch bekümmert ausspreche!, führt mehr ein häusliches als ein weltliches Leben in Berlin, Heinrich verlässt Berlin und wird ihr Berliner Geschichten erzählen, Gestern war alles auf dem Brühlschen Ball und morgen ist wieder eine fête beim König den ich aufrichtig gesagt erstaunt gealtert finde! Ich hatte ihn aber auch lange nicht gesehen in der Nähe, die arme alte Supperintendentin in Muskau ist gestorben, dein Schwager Friedrich ist ein sehr guter Mensch, Hermann Pückler soll eine unglückliche Liebe für Fräulein Bloss haben. Er ist so alt geworden daß dies rasche Verwelken ordentlich grauenhaft erscheint, Fr. von Senden sieht wie eine verwelkte vertrocknete Jungfer aus Ueberhaupt sah ich weder eine prägnante Schönheit unter den Frauen noch Eine unter den Männern, Migräne naht.