Brief vom 18. April 1845

Von: Pückler-Muskau, Lucie von (1776–1854)
An: Carolath-Beuthen, Adelheid von (1797–1849)
Ort: ohne Ort
Datum: 18. April 1845
Umfang: 1 Br. 4 Bl.
Standort: Pückler-Archiv Branitz, Kasten 7, Mappe 73
Signatur: NPCH.ACLP45.011
Betreff: Pläne zum baldigen Besuch in Carolath

Beschreibung

Der Verkauf Muskaus, der Tod ihrer trefflichen Freundin Frau von Nagler betrüben Lucie. Daneben: häusliche Sorgen liegen noch auf mir. Schwache Momente erlebt sie immer wieder: Das Herz will sein Recht haben, und der Verstand wird dann besiegt. Doch nur dir vertraue ich`s daß meine Kräfte nicht immer dieselben, nicht immer zureichend sind., Angst vor der Zukunft und Verunsicherung bestimmen den Tenor des Briefes: Was bringt der Morgen? Der Morgen bringt eine große Unordnung in meine Reisepläne. Ich sollte nach Pücklers Bestimmung zu ihm nach Dresden kommen, um von da die Reise nach Waldstein in seiner Begleitung zu machen. Mein Diener war schon in der Tür, um auf der Eisenbahn in jener Direktion die Plätzte zu bestellen, da erhalte ich contre ordre, und die: directe nach Schlesien zu reisen. - Wohin frägst du mich nun meine Mische, daß ich zu Erst hingehe? Zu dir - und ich hoffe dir mit der Nachricht eine kleine Freude zu machen: die meinige ist sehr herzlich über diese Wendung, welche es so viel schneller für mich fügt, dich zu besuchen: was ich nach meiner Zurückkunft, zu thun mir vorgenommen hatte. Weitere Pläne für den Besuch, Lucie will mit Adelheid, die sie im Wagen abholen soll, einige Stunden erst allein sein. Ihr Herz ist so voll und der Wehmut muss ihr Recht gegeben sein.