Brief vom 20. Februar 1836

Von: Carolath-Beuthen, Adelheid von (1797–1849)
An: Pückler-Muskau, Lucie von (1776–1854)
Ort: Carolath
Datum: 20. Februar 1836
Umfang: 1 Br. 2 Bl.
Standort: Pückler-Archiv Branitz, Kasten 2, Mappe 23
Signatur: NPCH.LPAC36.003

Beschreibung

Urplötzliche Rückkehr der Tochter Adelheidt von der Kur, Bitte um Besuch der Mutter im Frühling: was in der Welt könnte dich davon abhalten, Die erfreuliche Nachricht: daß der Fürst dich besuchen kömmt, dies Jahr, kann niemand so theilnehmend erfahren haben, als ich - und ich finde: daß er sehr recht hat, dir in Salzburg ein Rendezvous anzubiethen, wohin er wahrscheinlich über Triest sich begeben will, er schloß sicherlich daß du um so lieber dich dorthin begeben würdest, weil er weiß daß es dir sehr gefiel, und wir nun alljährlich dort sind; mich würde es kindisch freuen mit Pückler diese herrliche Gegend zu genießen, denn obschon er die Pyrenäen sah, die er so herrlich schildert, und in der Beschreibung dieser wahren Riesenberge ich so manchen Anklang an ihre großen Tyroler u Salzburger Brüder finde, so erkannte ich auch neuerdings seine mir schon bewußten, ungewöhnlich Sinn u Liebe für diese erhabenen Naturschönheiten, u bin neuerdings überzeugt: daß jene paradiesischen Gegenden, ihn entzücken würden, ja, ich hege sogar die stolze Einbildung; daß auch er sich mehr freuen würde, es mit mir, als allein zu genießen - ob nun diese Reise sich mit deinen Wünschen oder Möglichkeiten vereinbaren läßt, oder nicht, das kann ich freilich nicht beurtheilen - allein so viel ist gewiß: daß Pückler gewiß, wenn du nicht dorthin kömmst, dich in Muskau aufsuchen wird, allein ich würde doch die Politique haben: ihm das Rendezvous nicht abzuschlagen, bevor er wirklich schon dort ist, denn wer weiß ob er da nicht wieder andere Pläne machte!