Brief vom 12. September 1844

Von: Carolath-Beuthen, Adelheid von (1797–1849)
An: Pückler-Muskau, Lucie von (1776–1854)
Ort: Carolath
Datum: 12. September 1844
Umfang: 1 Br. 4 Bl.
Standort: Pückler-Archiv Branitz, Kasten 3, Mappe 31
Signatur: NPCH.LPAC44.044

Beschreibung

Weiß gar nicht, wohin sie den Brief dirigieren soll, schreibt nach Salzburg: Weil du vielleicht dort wirst den Befehl hinterlassen haben, wohin sie dir nachgesandt werden sollen, längere Abhandlung über die Liebe zur Mutter: Das Leben ist ja zu kurz, um einer den Dank darzubringen, für alles was sie uns bewußt und unbewußt an Liebe spendete!, die Kinder sind bei der Silberhochzeit der Schwiegereltern, sie sorgt für das Baby, über den Fürsten: In der Breßlauer Zeitung las ich daß er in unserem schlesischen Gebirge umherstreife! In demselben Blatte las ich auch daß der arme Zuchoni wahnsinnig geworden sei! - zuerst in Raserei und dann in stilles Hinbrüten verfallen wäre wo er kein anderes Wort hervorbringe als von Zeit zu Zeit “O Adelaide”! es that mir wahrhaft leid daß der arme Herzog von Ferrara - denn als solchen bewunderten wir ihn zusammen, so ein trauriges Loos hat! - der Tod der Gräfin Pückler hat uns auch recht leid gethan, besonders daß sie so viel noch leiden musste!, will den Sohn Graf Pückler nicht einladen, da Lucie mit ihren Freundinnen ihren Geburtstag feiert und es dem Grafen unter diesem heiteren Völkchen unmöglich behaglich sein könnte, ihr Leben geht einförmig und ruhig dahin, hat eine kleine Zeichnung von dem Bild in Gastein für die Mutter begonnen.