Brief vom 30. November 1844

Von: Carolath-Beuthen, Adelheid von (1797–1849)
An: Pückler-Muskau, Lucie von (1776–1854)
Ort: Carolath
Datum: 30. November 1844
Umfang: 1 Br. 8 Bl.
Standort: Pückler-Archiv Branitz, Kasten 3, Mappe 31
Signatur: NPCH.LPAC44.052
Betreff: Reflexion über Eheglück

Beschreibung

Sorge um die kranke Mutter, sie ist froh, eine Nachricht bekommen zu haben, sie soll statt nach Gastein oder Berlin lieber nach Carolath reisen: bey allen Rücksichten auf dein Alter deine körperlichen Leiden liegt doch der Gedanke so nahe daß wenn mein gutes Mutterle so weite Reise machen konnte oder nach Berlin fährt Carolath doch so sehr viel näher ist und was erwartet dich hier? - die zärtlichste Liebe, treuste Pflege [...] der Wesen die dich so überaus zärtlich verehren., Fürst Heinrich hat bei S. M. dem König eine Entbindung des übrigen so ehrenvollen Amtes als Landtagsmarschall nachgesucht indem er seiner Familie es schuldig sei in seinem Alter und damit doch verbundene Kränklichkeit auf diese ihm sonst so werthe jedoch so anstrengende Stellung zu verzichten, von der Aufgaben seiner Stellung als Oberjägermeister hat ihm Adelheid jedoch abgeraten, die Kinder werden erst im Frühjahr in das neueingerichtete Quartier einziehen, Heinrich, der theure beste Freund meiner Seele wurde gestern einundsechzig Jahre alt, Reflexion über ihr Eheglück, weder die Kinder noch die Enkelkinder könnten ihr Heinrich ersetzen, mahnt die Mutter nochmals, nach Carolath zu kommen, ich beschwöre dich mich nicht wieder so lange vergeblich auf Nachricht von dir warten zu lassen, Reitzend ist deine Nachahmung der blauen Blumen zusammenstellung gelungen, nur die Pensé noire [schwarze Gedanken] mußt du mir künftig weglassen.