Von: Pückler-Muskau, Lucie von (1776–1854)
An: Carolath-Beuthen, Adelheid von (1797–1849)
Ort: Muskau
Datum: 12. Januar 1829
Umfang: 1 Br. 6 Bl.
Standort: Pückler-Archiv Branitz, Kasten 5, Mappe 57
Signatur: NPCH.ACLP29.001
Betreff: Nach Besuch in Carolath, Briefe Pücklers, Helmine, Hr. Staegemann
Nach Aufenthalt in Carolath, Adelheids vermeintliche Schwangerschaft, Es liegt in mir eine Ahndung oder Vorhersehung, die mich ganz sehr, ja ohne Zweifel glauben macht, daß du mehr Kinder bekommst, und meine Großmutterschaft noch recht erweiterst., bittere Fahrt, holprige Wege, Enkelin Lucie, Ich befinde mich nun sehr einsam, aber sehr behaglich wieder in meinem alten Musakow. Von Pückler fand ich Brief vom 24. December wo er in Bath war, und gesund., Helmine, Freude über deine schönen Weihnachtsgeschenke, Adelheid soll zu Frau v. Staegemann gehen, diese Familie gehört zu unseren ältesten Freunden und Bekannten, Wodurch du mich aber nun ganz wesentlich verpflichtest ist: daß du den Geheimen Staatsrath, viel Empfehlungen von mir bringst, und ihn bittest, dir bestimmt zu sagen, ob das bewußte schon an mich expediert und abgegangen sei? Und im Fall es noch nicht geschehen, bitte ihn dringend, nichts aufzuschieben. Sage ihm dies allein und weiter, lasse dich auf nichts ein als blos darin, jenen Auftrage und nöthigenfalls, die Bitte um Beschleunigung zu machen. Ich kann nicht fort, habe keine Flügelein bin auch 25 Meilen weit, und zwischen uns, viel Land, und Nacht mit kaltem Schnee und kalter Luft!