Von: Pückler-Muskau, Lucie von (1776–1854)
An: Carolath-Beuthen, Adelheid von (1797–1849)
Ort: Berlin
Datum: 2. Dezember 1832
Umfang: 1 Br. 7 Bl.
Standort: Pückler-Archiv Branitz, Kasten 6, Mappe 60
Signatur: NPCH.ACLP32.024
Dankt für Brief Adelheids, Heinrich hat sich nach einem Hofball
erkältet, nachdem er über die königliche Bequemlichkeit, die auf 10
Personen, einen Stihl rechnet, fast ohnmächtig geworden war, Du mußt
ihm gewis anrathen seine kleine Haarkrone wieder zu tragen. Ich pflege
ihn á travérs la porte, und würde noch mehr um ihn sein, fürchtete ich
nicht ihn zu genuiren., auch Rust kümmert sich um ihn, Äußerungen zur
Logis, Betten sind knapp, Liste was Adelheid noch alles mit ihrem
Packwagen mitbringen soll, Putzen des Silbers,
Politisches: Mit dem Land M. sieht es eins gar nicht aus, als würde es
auf deinen Mann kommen! Ich kann mich irren - aber ich glaube, daß dir
daran liegt daß ich dir meine Ansicht nicht verschweige. Weder Witt noch
Latt: noch der König und Witzleben, niemand hat davon Erwähnung gethan!
Henkel [von Donnersmarck] meint, es könnte nur auf deinen Mann die Wahl
fallen: allein Merkel hat wie man behaubtet, schon den Gr. Stolberg
Pr.v. Liegnitz vorgeschlagen. Die Schlesier, sagt Henkel würden darüber
nicht erfreut sein. Fast vermuthe ich und schließe es aus der Art, wie
er sich darüber aussprach, daß dein Mann auf weiteres nicht viel in
diesem Fall in Breslau sucht! Ich rechne mein liebes Kind auf deine
Diskretion, der Präsident und Fürst Heinrich wollen nach
Neuhardenberg zur Jagd und mein lieber Bruder ist sehr piqiert daß mich
meine Colick abhielt, zu ihm zu kommen. Noch bin ich gar nicht in der
großen Welt gewesen und erwarte dich dazu, meine Mische, großer Ball
bei Pierre Ribaut, dem Rösgen Schlippenbach zur Ehren, die heute Madame
Ozeroff ist, deren Mann sieht wie ein halbgesottener Speisefisch
aussieht, mit Johanniter 4 und in aller Straußen, Uniform
dipplomate!, Beigefügt die Liste über die fehlenden Sachen, die aus
Carolath mitgebracht werden müssen.