Brief vom 4. September 1835

Von: Pückler-Muskau, Lucie von (1776–1854)
An: Carolath-Beuthen, Adelheid von (1797–1849)
Ort: Muskau
Datum: 4. September 1835
Umfang: 1 Br. 3 Bl.
Standort: Pückler-Archiv Branitz, Kasten 6, Mappe 63
Signatur: NPCH.ACLP35.019

Beschreibung

Traurig, dass Adelheid nicht in Muskau Halt gemacht hat, Lucie, fühlt die last der Jahre, die Sorge um Pückler bricht nicht ab in ihr: Die Gefahren bei seiner Reise, die Beschwerden derselben, und alle Krankheiten, die den Orient wie drohende Ungewitter umziehn - alles dies zieht auch auf mein Gemüth ein oft mur zu trüben Schleyer - selbst die besten Nachrichten vermögen mich nicht zu beruhigen - denn was liegt nicht immer zwischen der Zeit ihrer Ankunft und ihres Abgangs! Mit einem Wort also: gut geht es mir eigentlich nicht. Meine Stimmung ist oft dadurch gestört, will im Oktober nach Carolath reisen, vorher muss sie wahrscheinlich geschäftlich nach Berlin, Selbst Muskau ist mir nicht gemüthlich, denn den schönen Park hat die Dürre so versengt, daß er mich nur betrübt. Den Ländern gleich, die sein Schöpfer, mein guter Pückler, besucht: steht er eine halbe Wüste da. Meine letzten Nachrichten daher sind vom 4tn August, unglaublich schnell gekommen. Sie sind aus Afrika datiert. Voll Interesse bleibt die Reise und der Muth und die Freude daran, sich gleich: mit denen sie ausgeführt wird. Nun ich leide.