Von: Pückler-Muskau, Lucie von (1776–1854)
An: Carolath-Beuthen, Adelheid von (1797–1849)
Ort: Branitz
Datum: 14. November 1845
Umfang: 1 Br. 3 Bl.
Standort: Pückler-Archiv Branitz, Kasten 7, Mappe 73
Signatur: NPCH.ACLP45.034
Betreff: Krankheit Helmines, Pücklers Arbeiten in Babelsberg, Reisepläne Berlin
Entschuldigt sich dafür, dass sie erst jetzt Auskunft über ihre
Pläne gibt: Nun kann ich dir mittheilen, daß ich am 22tn 24 nach
Berlin von hier reise, wo ich hoffe, wenn auch nicht ein dauernde
Vereinigung mit dir zu genießen, mir doch wohl sicher die Freude wird
eine Zeit lang mit dir zu sein. Klagt über eine Verschwörung des
Geschicks und einen unsichtbaren Willen, die immer wieder alle
ihre Unternehmungen durchkreuzen. Sie vertraut auf den göttlichen
Willen. Meine Tage vergingen hier was meine Umgebung anbelangt in
Friedlichkeit, aber mit sehr schwierigen Geschäften musste ich kämpfen
und mich abmühen. Mündlich mehr davon. Adelheid gab ihr Pferde zum
Transport meines Wagens.
Nachschrift am 18. November 6 Bl.
Antwortet auf einen Brief Adelheids, welche krank ist: Wo hast du
dich nur so erkältet?, Klage über Krankheit und trübe Augenblicke,
Einsamkeit. Äußerungen zu Lou: Du fragst nach Pückler! Nachdem
er solange in Weimar gewesen arbeitet er nun auf dem Babelsberg und
seine Nähe beschleunigt meine Reise nach Berlin. Es ist mir ein bischen
unheimlich dort hinzugehen. Ach überhaupt für Vieles ist es mir
unheimlich geworden, mein ganzes Leben. Helmine ist wieder sehr
krank! Dieses Elend nagt an mir aufs Trostloseste.
Äußerungen über Carolath: Das Wallek so fleißig und zu Eurer
Befriedigung arbeitet, freut mich gar sehr. Ich bin stolz dadurch ein
kleines Andenken Euch allen zu stiften. Zum Frühjahr aber hoffe ich
manches noch anzubringen, was den Reitz der Anlage erhöht und Euch
gefallen wird.
Nachschrift