Brief vom 11. August 1825

Von: Carolath-Beuthen, Adelheid von (1797–1849)
An: Pückler-Muskau, Lucie von (1776–1854)
Ort: Carolath
Datum: 11. August 1825
Umfang: 1 Br. 2 Bl.
Standort: Pückler-Archiv Branitz, Kasten 1, Mappe 12
Signatur: NPCH.LPAC25.014

Beschreibung

Mit recht schwerem Herzen riß ich mich von dir los und viele heiße tausend Wünsche für dein Wohl, theure Mama, erfüllten meine Seele, so lange es anging weilte mein Blick auf den lieblichen Blumenplätzchen wo du standest auch nach dem Bade hin sandte ich noch Abschiedsgrüße und als die letzte Spur von Muskau mir durch den dichten Kiefernwald verborgen ward, schmiegte ich mich traurig an meinen Heinrich an, der obschon etwas empfindlich, daß ich, wie es ihm schien, ungern nach Carolath zurückkehrte, doch gar bald einsah wie natürlich es war daß meine kindliche Liebe trauerte, und deshalb mich liebevoll tröstete, und mir unendlich wohl that, denn seine Kälte hatte mich ja verletzt so wie seine letzte Äußerungen gegen dich, du Gute! Nimm sie ihm nicht übel! Sie war nicht so gemeynt [...] er ist noch sehr angegriffen durch seine Brunnencur, Beschreibung der Reise, Memoiren der Gentis [Madame de Stael] hat sie gelesen, das rothe Buch über das Muskauer Bad, bittet um den vollständigen Titel des Kochbuchs von Beauvillier, ständische Versammlung in Breslau, Heinrich glaubt sie fühle sich hier [in Carolath] nicht glücklich, Eindrücke des lieblichen Neissethals bleiben ihr in Erinnerung, bitte um 8 Päckchen Seesalz und Fromage de Brie.