Brief vom 2. Februar 1829

Von: Carolath-Beuthen, Adelheid von (1797–1849)
An: Pückler-Muskau, Lucie von (1776–1854)
Ort: Berlin
Datum: 2. Februar 1829
Umfang: 1 Br. 2 Bl.
Standort: Pückler-Archiv Branitz, Kasten 1, Mappe 16
Signatur: NPCH.LPAC29.006

Beschreibung

In der Tat es ist betrübt eine Frau von so hohen Geistesgaben von so herzlicher Gemüthlichkeit die so viel Sinn für Geselligkeit besitzt und steets die Seele des Kreises war in welchem sie lebte, eine Frau wie du es bist so gleichsam lebendig begraben in einer Einsamkeit zu wissen die am Ende die Heiterkeit selbst in Melancholie verwandeln müsste, Es ist schon schön und sehr ersprießlich ein angefangenes Werk zu vollenden aber am Ende ganz das Opfer seiner Güte zu werden ist zu viel Selbstvergessenheit und du glaubst nicht wie schmerzlich mir es ist daß ich deine Tage muß so dahingehen sehen, so eingeschränkt, so génuiert, Berliner Leben, Die arme Varnhagen war sehr krank ich sah sie gestern seit 10 Tagen zum erstenmal, übrigens ist sie sehr vergnügt denn er ist wieder in Thätigkeit gesetzt, er hat beym König diniert und ist in geheimen Aufträgen nach Cassel gesandt worden, Adelheid muss sich wieder unangenehmen Untersuchungen unterwerfen.