Brief vom 10. April 1822

Von: Carolath-Beuthen, Adelheid von (1797–1849)
An: Pückler-Muskau, Lucie von (1776–1854)
Ort: Carolath
Datum: 10. April 1822
Umfang: 1 Br. 2 Bl.
Standort: Pückler-Archiv Branitz, Kasten 1, Mappe 10
Signatur: NPCH.LPAC22.014

Beschreibung

Vor der Hälfte meiner Schwangerschaft soll sie nicht reisen, Wiedersehen mit Lucie verzögert sich, Schwangerschaftstermin, von der Mitte September an wäre ich wohl keine Stunde mehr sicher, Umbau eines Theils des Schlosses für das Kinderzimmer und neue Einrichtung der oberen Fremdenzimmer, feuertechnisch: ein ganzer Wald von Balken machte ihnen Angst, Da ich nun wie du mir es auch sagst beym Stillen des Kindes doch bey demselben zu schlafen wünsche, und überhaupt mein künftiger Aufenthalt fast beständig die Kinderstube seyn wird, so wähle ich gerne diese schönen großen Zimmer die zugleich auch eine gesunde Lage haben und von welchen man unmittelbar in den Garten gelangen kann was doch auch in der Zukunft für die Kleinen sehr angenehm ist. Was nun die Einrichtung des kleinen Heerdes betrifft so ist derselbe wenn du dir erinnerst schon ganz fertig da unten in der sogenannten Plattstube [...]. Ich würde dann im Alkoven schlafen, die Kinderchen da wo Madline immer schlief und mein alter Schnucker? - Allein! - dieser Gedanke macht mich ganz traurig und ich glaube er wird sich lieber jede Entbehrung die nothwendig ist und sogar etwas Kindergeschrei gefallen lassen, als diese schmerzliche Entfernung! - kömt Zeit, kömt Rath! - die ersten 8 Wochen muß er sich auf jeden Fall dazu bequemen, mein guter lieber Heinrich!, Frage der Kinderfrau, treu ergeben und eine brave, stille Frau, die in der Kinderpflege geübt ist, soll es sein, erhielt eine sehr liebenswürdige Danksagung deines Gemahls für die Eichen, Heinrich hat die Eichen Lucie geschenkt, Lou kann sich aber einen Theil der Eichen [...] anmaßen, kommentiert die Hochzeit Biancas mit einer Parole de Mme de Sevigné zur Hochzeit der Königin von Spanien.